Röllizunft Siebnen
Die Röllizunft wurde 1933 gegründet, wobei die Siebner Fasnet wesentlich älter ist. Man wollte die Bräuche bewahren und neu aufleben lassen. 1975 wurde man Vollmitglied der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte und damit einer der Vertreter der VSAN in der Schweiz.
Der Rölli ist die Hauptfigur, er trägt eine maske mit einem jungen Männergesicht, auf das eine Bidermeierbrille aufgemalt ist. Die Maske ist in den so genannten Chutz eingenäht, das Kopftuch, an dem große Wollquasten hängen. Das Häs ist mit Wollponpons in Form der bei Narren oft üblichen Raute benäht, um die Hüften trägt der Rölli einen Schellengurt und in der Hand hält er eine Bürste als Neckinstrument.
Das Domino ist der italienischen Commedia del Arte entlehnt, trägt einen samtenen Überrock, eine spitz zulaufende Kopfbedeckung und eine Halblarve mit Stofftuch vor dem Mund. Der Fossli hingegen ist wilder und drängt mit seiner Schweinsblase, der Süblotere, die Zuschauer zurück. Er trägt ein Kleid aus überlappenden, eingeschnittenen Stoffstreifen, schwere Bronzeschellen und eine Drahtgazemaske.
Der Einscheller trägt riesige, schwere Kuhglocken mit einem Joch über die Schultern und führt mit jeder Hand eine Glocke, damit sie gleichmäßig, vor allem aber ohrenbetäubend laut, schellen. Er ist Unmaskiert und in ein weißes Hirtenhemd gekleidet. Wer sich auf der Straße schon die Ohren zu hält, sollte mal einen Einmarsch der Einscheller in einer normalen Wirtschaft miterleben.