Poppele-Zunft Singen 1860
Es gibt viele mündlich überlieferte Berichte der Singener Fasnet aus dem 19. Jahrhundert. Leider sind ältere schriftliche Nachweise einer sicher vorhandenen Fastnacht nicht mehr vorhanden. Namensgeber der Zunft ist Popolius Mayer von der Burg Hohenkrähen, der im 15. Jahrhundert als Schalk und Tunichtgut bekannt war. Er lebte weiter in den Poppelesagen.
Heute ist er eine unmaskierte Einzelfigur in einem historischen Narrengewand. An seiner Seite ist das Eierweib, dem der Poppele der Sage nach einst einen Streich gespielt hat. Ebenso wie das Eierweib werden die Narreneltern beide von Männern dargestellt. Mit der Narrenbolizei gehören sie zu den ältesten Singener Narrenfiguren.
Der Hoorige Bär steckt in einem mit Erbsenstroh benähten Häs, das seit 1955 eine Holzmaske ziert. Er stellt den klassischen wilden Mann dar und führt einen knorrigen Stock mit sich. Das Hansele ist ein für die Bodenseeregion typischer Blätzlenarr. Er trägt eine Stofflarve und eine Saubloder als Neckinstrument.
Der Schellenhansel tauchte schon 1894 im Hintergrund eines Bildes der Poppele-Chronik auf. Mit seiner Drahtgazemaske trägt er den dritten Maskentyp innerhalb der Zunft. Dazu hat er eine Streckschere in der Hand. Bär und Bärentreiber sind Überbleibsel einer alten Jahrmarktstradition und die Rebweiber sind – auch ohne Maske – die größte Gruppe der Zunft.