Narrenzunft Zell am Harmersbach

Die Fasend in Zell ist schon durch ein Ratsprotokoll aus dem 17. Jahrhundert belegt. Es hagelte Verbote und Strafen, weil es einige Bürger beim wieder aufleben lassen der alten Traditionen zu bunt trieben.

Es gibt vier verschiedene Narrogestalten in Zell. Die längste Tradition besitzt der Bändelenarro. Er ist mit bunten Schnipseln aus Zeitungspapier benäht und trägt einen breitkrempigen Hut sowie eine Saubloder in der Hand. Er verweist auf die Papiermühle Papieri genannt, die 1583 in Zell erreichtet wurde.

Der Spielkartennarro geht sicherlich auch darauf zurück und ist mit Deutschem Blatt, Skat- oder Cego-Spielkarten benäht, aber immer nur mit zu einem Blatt gehörenden Karten. Der breite Hut besteht vollkommen aus Spielkarten. Zu ihm gehört eine Streckschere.

Der Welschkornnarro ist vollkommen mit den Blättern von Maiskolben (Welschkorn) benäht und ist wohl eine Weiterentwicklung des Schilfnarros, dessen Grundbestandteil eher schwer zu beschaffen war. Auch trägt eine Saubloder bei sich.

Der Schneckenhüslinarro ist der wohl beeindruckendste unter den wirklich sehenswerten Zeller Narros. Er ist mit gut 2000 Weinbergschneckenhäusern kunstvoll benäht. Sich damit mal kurz hinzusetzen, ist undenkbar. Charakteristisch ist der Dreispitz, ebenfalls mit Schneckenhäusern gesäumt. Abgerundet wird das Bild durch die große Streckschere.

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Aufstellungsnnummer beim Großen Narrensprung
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