Narrenzunft Kißlegger Hudelmale Kißlegg
Die frühesten Dokumente der Kißlegger Fasnet stammen aus dem 16. Jahrhundert. 1875 entstand in Kißlegg der erste „Narrenverein“, die „Gesellschaft Carneval“, der Umzüge und Fasnetsspiele organisierte. Am 13. Mai 1966 wurde der Verein Kißlegger Hudelmale gegründet.
Die Einzelfigur Schnarragagges ist die eigentümlichste Gestalt der Kißlegger Fasnet. Er ist auch der Namensgeber des Kißlegger Narrenrufes „Schnarragagges Heidenei“. Das Markante an der Maske ist die Nase, ein spitz auslaufender Schnörchel mit Luftlöchern und einer kleinen Glocke an der Spitze. Die Eselsohren sind angeschweißt. Der Schnarragagges trägt neben der Maske noch ein Büßergewand. Die graufarbene Leinenhose und der gleichgefärbte Kittel sind mit kleinen Schellen besetzt. In der Hand trägt der Schnarragagges eine Stall-Laterne. Ihn begleiten die Waibel als Wächter der damaligen Zeit durch den Umzug.
Mit dem Hudelmale wurde eine ansehnliche, sehr veredelte Lumpengestalt geschaffen: Es trägt eine weinrote Hose aus schwerem Samt mit olivgrünen Streifen an den Beinenden und einen olivgrünen (Samt-) Kittel mit weinroten Streifen an den Ärmeln. Auf der roten Larvenhaube sitzt eine schwarze Perücke und ein olivgrüner Filzhut. In der Hand schwingt das Hudelmale einen Haselnussstecken, von dessen Spitze drei Fuchsschwänze herabbaumeln.
Das Reitenderle kam 1970 zur Narrenzunft. Der Spitzhut mit Schleier sowie die angedeuteten Burgzinnen an der Maskenhaube weisen auf die adlige Gestalt der Salome von Schönau hin. Sie trägt Reiterstiefel mit rot-gelben Stulpen und eine blaue Reithose. Viele kleine Schellen an rot-gelben Borten zieren den blauen Kittel, ebenso wie die Haube. In seiner Rechten trägt das Reitenderle ein Handpferdchen.
Der Grundholde trägt eine weiße Leinenhose, prunkvoll bestickt mit Blumenornamenten in Rokokomedaillons. Eine grüne Weste und eine senffarbene Jacke mit Spitzenrüschen und Spitzenjabot vervollständigen das edle Häs. Über dem sympathischen und gönnerhaften Gesicht der Holzmaske sitzt ein braunes Hütchen mit Feder. In der rechten Hand hält der Kißlegger Grundholde ein weißes Körbchen, aus dem er Goldtaler verschenkt, in der linken einen weißen Sonnenschirm mit Spitze bestückt.