Dorauszunft Saulgau 1355
In Notzeiten wurden von vier Stadttoren Sulgens drei geschlossen und beim letzten stand das Wirtshaus Alte Linde. Als im 14. Jahrhundert die Pest wütete, gingen angesehen Bürger vermummt auf Bettelgänge, dadurch entstand der Narrenspruch „Doraus, detnaus, bei d’r alte Linde naus“ und der Dorausschreier.
Die dazu gestaltete Narrenfigur trägte eine Holzmaske mit einer Wurst, einem Fisch oder einem Sauschwänzle im Mund. Dazu einen Strohhut und einen bodenlosen Korb an einem Stab. Sein Ärmelloser Überwurf zeigt fastnächtliche Motive und Gebäude der Stadt.
Die Riedhutzel ist eine der alten Hexen in unserer Fasnet. Typisch ist das runzelige Maskengesicht, das getupfte Kopftuch, die grüne Bluse, der blaue Schurz und der rote Rock. Pluderunterhose, Ringelsocken, Strohschuhe und Besen sind obligatorisch für a echte Hex.
Der Zennenmacher, hochdeutsch so viel wie Grimassenschneider, trägt ein buntes Narrenkleid und bezieht sich auf das örtliche Kinderfest. Der Pelzteufel mit seinen Fuchsfellen ist ein edler Narr, ebenso wie das mit vielen bunten Stoffblumen besetzte Blumennärrle. Das Spitzmäule ist die Jungnärrin als Gegensatz zur alten Riedhutzel. Die Büttel mit ihren übertrieben großen Mützen sowie Adam und Nachtwächter runden das beeindruckende Spektrum der Bad Saulgauer Narren ab.