Narrhalla Reichenburg
Seit 1920 förderten und organisierten fasnachtsbegeisterte Reichenburger nachweisbar die Fasnacht im Fürstenländli (wie Reichenburg auch noch genannt wird).
Die Hauptgründer waren Sigrist Alois Spörri, Kaspar Reumer-Schnepf und die Gebrüder Xaver und Gottlieb Kistler. Man führte das Einschellen durch, sammelte Geld für die Wurst- und Brotverteilung, baute Wagen und bastelte Figuren. Man zog dann jeweils am Güdelmäntig und Chline Zischtig auf den Strassen umher und benützte vor allem den Dorfplatz für Sondervorstellungen. So entstand im Jahr 1930 ein beachtlich grosser Umzug, der zweimal unter dem Motto „Zirkus Sarasani“ durchgeführt wurde. Der Umzug führte vom Dorf in den Ussbühl und wieder zurück zum Dorfplatz, wo dann die Artisten und Tiere, rund 200 Mitwirkende, auf einer Bretterbühne abwechslungsweise lustige Vorstellungen gaben. Es war ein riesen Erfolg, denn es kam eine grosse Menschenmenge nach Reichenburg um die Darbietungen zu verfolgen.
1953 wurde die Narrhalla Reichenburg wiederbelebt und gab sich 1954 Statuten. Der Vorstand wurde von 4 auf 7 Mitglieder erweitert. Die Einscheller und die Narrhalla waren für sich separate Gruppen. Schliesslich schlossen sie sich aber formlos zusammen.
Neben dem Rölli, Fosli und Domino war der Wunsch nach einer eigenen Fasnachtsfigur gross. So tauchte an der Fasnacht 1975 zum ersten Mal der Laui-Tüfel auf den Strassen Reichenburgs auf. Schnell lernte er nicht nur die Leute von Reichenburg, sondern die gesamte Märchler Bevölkerung das Fürchten. In Zwischenzeit ist der Laui-Tüfel die Hauptfigur der Narrhalla Reichenburg und ist weit über die Grenzen Reichenburgs bekannt.